„Liebliches Herz sucht passende Herzkammer“ – Für Millionen von
Menschen ist das Internet als Kontaktbörse inzwischen unentbehrlich
geworden. Zur Gruppe derer, die über das „World Wide Web“ ihren
Traumpartner zu finden hoffen, gehören – neben heterosexuellen Nutzern –
in zunehmendem Maße auch Schwule und Lesben.
Gegenstand der
vorliegenden Arbeit ist ein sprachwissenschaftlicher Vergleich von
Kontaktanzeigen, die in Online-Magazinen für Schwule und Lesben
erschienen sind.
Die Analyse eines aus 100 Anzeigen bestehenden
Korpus liefert interessante Aufschlüsse über die Vertextungsstrategien
schwuler und lesbischer Kontaktsuchender. Es wird gezeigt, dass es
deutliche Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten in der
Formulierungsweise beider Gruppen und in der Artikulation ihres
„Begehrens“ gibt.
Und es wird der Frage nachgegangen, ob und auf
welche Weise Schwule und Lesben durch ihre Sprachverwendung in
Kontaktanzeigen spezifische Geschlechts- bzw. „Gender“-Identitäten
konstruieren.